Dom mal von Außen

Spätere Innenbesichtigung nicht ausgeschlossen

Ihr wollt das schöne Wetter genießen, aber trotzdem ein Highlight Erfurts kennenlernen? Kein Problem. Der Charme des Erfurter Doms erschließt sich auch von außen. Für den monumentalen Eindruck geht am besten durch die enge Mettengasse auf den Domplatz. Dann ist der Aha-Effekt größer. Der Domberg an der Westseite des Platzes liegt dann direkt vor euch. Oben drauf zwei Kirchen. Warum es zwei sind? Das könnte eine längere Geschichte werden. Wir versuchen es mal kurz zu machen und geben euch lieber drei Tipps für ein „Domerlebnis von außen“.

Tipp 1: Sportliche Außenumrundung in 15 Minuten

Los geht’s, zuerst überquert ihr entschlossen den großen Domplatz. Steuert auf die Treppen zu. Es sind genau siebzig Stufen bis nach oben. Ein Klacks! Beim Aufsteigen seht ihr linkerhand hohe Bögen. Das ist der steinerne „Tisch“, auf dem der gotische Chorraum steht. Keine Angst, er hält schon seit etwa 700 Jahren das Gewicht. Oben angekommen ist vor euch das Domportal in einem dreieckigen Anbau. Schönes Fotomotiv! Am besten auch mal umdrehen in Richtung Altstadt. Dann könnt ihr unauffällig verschnaufen und noch ein Foto von den vielen roten Dächern und Kirchturmspitzen machen. Jetzt weiter zwischen den beiden Kirchen durchlaufen bis zu einer Art Balkonanbau mit Madonnenfigur. Von hier geht der Blick nach Westen: Das war früher alles schon außerhalb der Stadtmauer. Dann die Treppenanlage vor euch wieder runter und je nach Fitness links oder rechts herum (Letzteres ist länger) zurück zum Domplatz. Fertig. Belohnen könnt ihr euch mit einem Eis, Bier, Weinschorle, Kaffee oder was auch immer. Angebote dafür gibt’s reichlich um den Platz herum.

Tipp 2: Romantiker-Variante mit Musik

Geht nur im Sommer; Juli oder August. Einfach eine Karte für die DomStufen-Festspiele kaufen. Dann bekommt ihr einen exklusiven Platz mit Domblick. Ihr sitzt bequem in einer Open-Air-Arena und habt mindestens zwei Stunden Zeit, das Panorama vor euch zu genießen, begleitet von Musical- oder Opernmelodien. Zieht euch am besten praktisch an, es kann abends kühl werden. Ein Sitzkissen wäre auch gut, hält „untenrum“ schön warm. In der Pause vielleicht ein Sektchen schlürfen oder sich mit einer echten Thüringer Bratwurst stärken, während hinter den Türmen von Dom und Severikirche dramatisch die Sonne versinkt.

Blick auf die Bühne der DomStufen Festspiele in Erfurt

©Lutz Edelhoff, ETMG

Tipp 3: Glockenspektakel mit Nachhall

Mindestens achtmal im Jahr bietet euch der Dom ein akustisches Sonderspektakel. Dann wird die Maria Gloriosa geläutet. Die Dame ist weltweit die größte freischwingende Glocke aus dem Mittelalter. Sie ist über 2,6 Meter hoch und ca. 2,5 Meter im unteren Durchmesser. Inklusive Klöppel kommen hier knapp 12 Tonnen Gewicht zusammen. Hängt alles im mittleren Turm des Doms, seit 1497 schon. Wenn die Glocke erklingt, ist sie unverkennbar mit ihrem tiefen Ton, der sechs Minuten nachhallt. Schaut mal in die Läuteordnung des Doms, dann wisst ihr, wann es wieder soweit ist. Sehr stimmungsvoll übrigens am Abend des 10. Novembers. Erfurt feiert dann seinen „ökumenischen Martinstag“ und die Innenstadt ist voller kleiner und großer Lampion-Träger. Anschließend könnt ihr euch in der Stadt ein Bein der Martinsgans mit echten Thüringer Klößen schmecken lassen.

Blick auf die Glocke Maria Gloriosa im Erfurter Dom

©Martin Kirchner, TTG

Titelbild: ©Florian Trykowski, TTG