Feuer und Flamme

Schmiedehandwerk in Steinbach Hallenberg

Ein metallischer Dreiklang tönt durch die Straßen. Der Geruch von Kohlefeuer steigt in die Nase. Die Luft flirrt durch die Hitze. Es erinnert an Szenen aus „Herr der Ringe“, als die Ringe der Macht hergestellt wurden. Fast. Es ist jene Tradition, die das Lokalkolorit der gesamten Region rund um Steinbach-Hallenberg bis heute prägt: das Schmiedehandwerk im Thüringer Wald.

Alle zwei Jahre an Pfingsten erlebt ihr Metallgestalter der alten Schule hautnah. Auf dem Gelände des Heimathofes zeigen sie, dass sie dem glühenden Metall mit eiserner Manneskraft gewachsen sind. Euch wird beim Schmiedefeuer unter der Hallenburg eindrücklich vor Augen geführt, welche vielfältigen Möglichkeiten die Metallumformung auch heute noch bietet. Es entstehen viele nützliche und vor allem schöne Dinge nach dem Erhitzen unter Amboss und Hammer.

Schmied am Schmiedefeuer in Steinbach Hallenberg

Bild und Titelbild: ©KeinECKMedia

Ob raffinierte Messer, schwungvolle Leuchtergestelle oder kunsthandwerkliche Tierkopf-Flaschenöffner: mit Ausdauer und dem nötigen Geschick lässt sich dem scheinbar groben Material nahezu jede Form abgewinnen. Macht euch am besten selbst ein Bild davon, dass die Arbeit nicht nur schweißtreibend ist, sondern auch jede Menge Spaß bereitet. Beim internationalen Schmiedetreffen dürft ihr den Meistern über die Schulter schauen und unter Anleitung sogar selbst den Schmiedehammer schwingen. Hoher Unterhaltungswert und steigende Wertschätzung für diese schöne und traditionelle Handwerkskunst sind garantiert.

Gelebte Tradition 

Wenn ihr nicht warten wollt, um die hellroten Flammen leuchten zu sehen, empfehlen wir einen Besuch im Metallhandwerksmuseum. In den originalen Schauwerkstätten brennt regelmäßig das Schmiedefeuer. 

Bauerngarten im Metallhandwerksmuseum in Steinbach Hallenberg

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Der lauschige, hauseigene Bauerngarten lädt bereits zum Verweilen in der Sommersonne ein. Richtig spannend wird es schließlich im Inneren des Museums, wo ihr dem Kunstschmied Falk Nothnagel bei seinem Tagwerk auf die Finger schaut. Wer selbst den aufwendigen Entstehungsprozess der regionaltypischen Erzeugnisse nachempfunden hat, wird auch den scheinbar einfachsten Gegenstand in neuem Licht betrachten.

Dörfliches Idyll in der Stadt

Kräuterbeete, Apfelbäume und Fachwerkhäuser, soweit das Auge reicht. Erinnerungen an längst vergangene Zeiten werden wach, wenn ihr den Blick über das Ortsbild schweifen lasst. Über dem malerisch gelegenen Erholungsort erhebt sich auf einem Felsvorsprung die Burgruine Hallenburg. Einst war sie Wohnsitz der Grafen von Henneberg und heute Zeugnis des Übergangs vom späten Mittelalter zur Neuzeit. Nach dem kurzen aber knackigen Aufstieg genießt ihr eine fantastische Aussicht über das Haseltal und auf die umliegende Berglandschaft. Den Schlossberg hinab führt ein steiler Pfad zurück zum Ortskern. 

Blick auf Burgruine Hallenburg

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Zu Tisch

Von hier aus ist es nur noch ein Katzensprung bis zum Heimatlon. Die dreifache Biathlon-Olympiasiegerin Kati Wilhelm bittet euch höchstpersönlich zu Tisch. Anhand ihrer hausgemachten saisonalen und regionalen Köstlichkeiten zeigt sie eindrucksvoll, wie die traditionelle Thüringer Küche neu interpretiert und bereichert werden kann.

Kati Wilhelm, dreifache Biathlon-Olympiasiegerin, macht einen Cocktail im Heimatlon

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